„Europa hat in Gesundheitsfragen keine Kompetenz.“ Dies ist ein weit verbreitetes Vorurteil, das negative Konsequenzen hat. Denn Verantwortliche in Deutschland, die diesem Vorurteil nachhängen, nehmen entschieden weniger Einfluss auf die europäische Gesundheitspolitik, als sie haben könnten. Natürlich ist es richtig, dass nach wie vor viele Entscheidungen in der Gesundheitspolitik national getroffen werden. Die Frage, wie z. B. der Leistungskatalog der GKV aussieht und wie sich das Gesundheitswesen finanziert, werden derzeit – und wohl auch noch in absehbarer Zukunft – national entschieden. Viele andere Fragen aber werden heute schon eindeutig auf EU-Ebene beantwortet. Außerdem entsteht durch die Mobilität von Patienten und Ärzten sowie durch das weitere Zusammenwachsen der Europäischen Union eine verschärfte Diskussion, die bestehenden Sozialsysteme besser kompatibel zu machen und zumindest gegenseitig voneinander zu lernen, was auch heißt, Fehler anderer nicht zu wiederholen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2193-5661.2004.12.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2193-5661 |
Ausgabe / Jahr: | 12 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-12-01 |
Seiten 306 - 308
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